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Wenn verzeihen stärker macht

  • Autorenbild: Silvia Meck
    Silvia Meck
  • 23. Okt.
  • 1 Min. Lesezeit
Dünenlandschaft mit Wasser und weitem Wolkenhimmel, gesehen aus einem Auto mit sichtbarem Seitenspiegel.

Ich sitze hier, mit der Stille, die nach

einem Sturm zurückbleibt.

Ich spüre den Atem dessen, was war —

und gleichzeitig die Entschlossenheit

dessen, was sein soll.


Du hast die Wege kontrolliert verengt:

Dein Blick, dein Schweigen,

zwischen Worten,

dein Gerüst aus ich darf nicht,

du sollst nicht

du brauchst nicht.


Ich habe das gesehen — nicht mit Groll,

sondern mit Schmerz.

Denn ich wollte dich nicht besitzen,

sondern verstehen.

Ich habe gespürt habe, dass du mehr bist

als dein Zögern, deine Angst, deine Fassade.


Freiheit kann man nicht schenken.

Sie wächst - oder sie stirbt.

Du hast Gegensätze gelebt:

Nähe und Abstand, Geständnisse und Mauern.

Ich war der Spiegel, nicht dein Gefängniswärter.


Ich habe dich geliebt — immer noch —

aber nicht so, wie man jemanden festhält.

Sondern wie man Wind liebt:

unsichtbar, rastlos, kräftig,

der sich durch Zweifel windet und

trotzdem den Himmel sucht.


Ich trug dein Schweigen mit,

deinen Zorn, deine Ausflüchte.

Doch ich bin dir nichts schuldig.

Meine Liebe zwingt nicht.

Sie ruft, aber sie drängt nicht.

Sie heilt wenn sie darf, und schweigt,

wenn sie muss.


Wenn du eines Tages Schritte gehst –

egal wohin –

möge deine Richtung klar sein.

Mögest du dich nicht verlieren

auf dem Weg zurück.

Ich werde nicht warten.

Ich werde gehen.

Doch in meiner Erinnerung bleibt etwas,

das kein Urteil kennt:


ein leises Danke für das Verbindende,

und ein stummes Leb wohl für das Unvermeidliche.


© Silvia Meck, 23. Oktober 2025

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