ebcaf291-faf0-4cdc-bef8-7866b6f64a0c
top of page

Zwischen Feuer und Flüstern

Collage aus drei Nahaufnahmen von Glockenblumen in Weiß und Violett, eingebettet in grünes Blattwerk. Rechts unten auf violettem Hintergrund steht der Text: „Still ist nicht stumm. Zart ist nicht schwach. Wandlung beginnt im Dazwischen.“ Darunter das Logo „Meck“ mit einem stilisierten Schmetterling. Die Bildstimmung ist ruhig, poetisch und nachdenklich.

Warum Pfingsten für mich mehr ist als ein Feiertag


Pfingsten.

Ein Fest, das viele nur noch mit langen Wochenenden verbinden.

Für mich ist es mehr. Ein Moment, der mich erinnert: Es gibt Zeiten, in denen etwas Neues spürbar wird. Etwas, das nicht laut daherkommt – aber Kraft hat.


Wenn Sprache wieder möglich wird


Ich denke an all die Momente, in denen Menschen verstummen.

Weil Worte zu weh tun. Weil sie nicht gehört oder zu oft verdreht wurden.

Und an die Kraft, die darin liegt, wenn jemand den Mut findet, wieder zu sprechen – auf die eigene Weise, im eigenen Tempo.


Pfingsten erzählt von einem Miteinander, in dem plötzlich Verständigung möglich war. Nicht, weil alle dieselbe Sprache sprachen – sondern weil sie sich meinten.

Vielleicht ist das die tiefere Botschaft: dass es nicht um Einigkeit geht, sondern um echte Verbindung.


Die leise Kraft, die Wandel möglich macht


Das Bild vom „Heiligen Geist“ wirkt für viele fremd oder überhöht.

Ich verstehe es eher so:

Da ist etwas, das uns aufrichtet. Das uns in Bewegung bringt – nicht gegen andere, sondern hin zu uns selbst.

Etwas, das uns den Mut gibt, Fragen zu stellen. Und dazubleiben, auch wenn es unbequem wird.


Es ist keine Kraft, die schreit.

Eher ein Flüstern.

Ein inneres Aufmerken.

Manchmal beginnt damit Veränderung.


Worte, die sich setzen dürfen


Ich habe oft erlebt, wie vorsichtige Sätze plötzlich Raum bekommen.

Wie Menschen sich trauen, ihre Wahrheit auszusprechen – nicht um zu überzeugen, sondern um sich zu zeigen.

Das sind keine spektakulären Momente.

Aber sie haben Tiefe.


Und manchmal reicht ein einziger Satz, der ehrlich gemeint ist, um etwas zu verschieben.

Nicht alles. Aber genug, um neu zu gehen.


Verbundenheit beginnt im Zuhören


Pfingsten ist für mich auch eine Einladung, andere wirklich zu hören.

Nicht nur mit dem Kopf – sondern mit dem Herzen.

Zu spüren, was zwischen den Zeilen mitschwingt.

Und zu merken: Auch wenn unsere Lebenswege unterschiedlich sind – wir sehnen uns alle nach Resonanz. Nach einem Ort, an dem wir nicht funktionieren müssen, sondern willkommen sind.


Hoffnung, die atmet


Ich glaube nicht an plötzliche Wunder.

Aber ich glaube an Aufbrüche, die leise beginnen.

An Worte, die heilen können.

An Begegnungen, die mehr sind als Höflichkeit.


Pfingsten erinnert mich daran, dass Wandel möglich ist – nicht durch Macht, sondern durch Nähe.

Durch Zuhören.

Durch Dasein.

Und manchmal durch das einfache: „Ich bin da.“


© Silvia Meck, Pfingsten 2025

Komentarze


bottom of page